Pressemitteilung November 2015

„Unser Fokus liegt auf den Quartieren“

Stadtteilbibliotheken Endenich und Dottendorf zu Besuch bei Landesbau-Minister Groschek

Machen Sie weiter so mit Ihrem Engagement, dann bleiben Ihnen die Stadtteilbüchereien auch erhalten. Unsere Unterstützung haben Sie.“ so Ministerialdirektorin Katrin Bohle am Donnerstag im Landesbauministerium. Bei der Eröffnung des Haus der Bildung war Minister Groschek durch die Demonstration der Fördervereine auf die schwierige Lage der Stadtteilbibliotheken aufmerksam geworden. Dieses bürgerschaftliche Engagement und der Protest hätten ihn sehr beeindruckt und er würde die Unterstützer aus Endenich und Dottendorf gerne zu sich nach Düsseldorf einladen, sagte er später in seiner Eröffnungsrede vor der gesamten Stadt-Prominenz.
Der Minister hielt Wort: knapp zwei Monate später war die Bonner Bibliotheks-Delegation zu einem Feedback-Gespräch eingeladen. Da er selber kurzzeitig verhindert war, leitete Katrin Bohle, Abteilungsleiterin für Städtebauförderung, das Treffen.

Ohne bürgerschaftliches Engagement sei städtebauliche Entwicklung kaum noch möglich. Man könne dies, so Bohle, von seiten der Kommunen gar nicht hoch genug einschätzen. Wie die Durchsicht der Beschlüsse des Bonner Kulturausschusses zeige, habe die Stadtverwaltung nach Startschwierigkeiten doch noch den richtigen Weg eingeschlagen und sich die Belange der Fördervereine der Stadtteilbibliotheken angehört. Dies sei ein guter Beginn, den die Stadt unbedingt weiter verfolgen solle.

Zumal im Hinblick auf die Flüchtlingssituation - auch in Bonn - der Fokus zukünftig wieder deutlich auf eine Dezentralisierung durch Stärkung der Stadtquartiere gerichtet werde. Dies sei wichtig, um eine Ausgrenzung von ethnischen Gruppen durch Ghettobildung zu verhindern und in den Stadtvierteln nachhaltig Integration zu betreiben. Hier seien gerade die Bibliotheken ein geeigneter Ort, um integrativ zu wirken. Groschek und sein Ministerium setzt sich deshalb seit Februar für das EU-Programm „Starke Quartiere – starke Menschen“ ein.

Fördergelder sind laut Katrin Bohle ad hoc nicht zu erwarten, denn das Ministerium mache Städtebauförderung „nur in Stein“ und unterstütze den Bau von Gemeinbedarfseinrichtungen. So auch den Bau des Haus der Bildung.

„Wir können Sie nur darin unterstützen, viele Veranstaltungen und Events in Ihren Bibliotheken zu machen und sich immer wieder einzumischen in die Stadtteilpolitik.“ so der Rat der Ministerialdirektorin an die Fördervereine.
Ganz ohne Hoffnung gingen die Fördervereine der Stadtteilbibliotheken jedoch nicht: zur Zeit läuft beim Bund ein Förderantrag des Groschek-Ministeriums für Sonderprogramme zu Integrationsprojekten. Bei positivem Bescheid seien ca. 20 Förderprojekte für mittelgroße Städte geplant, zu denen u.U. auch Bonn gehören könne.